Encoding Praxis - Häufige Probleme beim Encoding
Die Tücken von H.264/x264: Weichzeichnungseffekt und fehlende Schärfe
Eine nachteilige Eigenschaft des H.264/x264 Videocodecs ist der sogenannte Weichzeichnungseffekt. Das Video kann unter Umständen verwischte, geglättete bzw. weichgezeichnete Szenen aufweisen. Die Ursache liegt im mathemathischen Kompressionsalgorithmus des Videoodecs und lässt sich nur sehr schwer beheben. Dieser Effekt tritt vermehrt bei H.264/x264 Videos mit sehr, sehr geringer Videobitrate auf.
Eventuell kann man bei der Audioqualität kleinere Abstriche machen und die Audiobitrate senken. Die somit eingesparte Audiobitrate kann genutzt werden um die Videobitrate etwas zu erhöhen. Weiterführende Informationen zu diesem Thema finden Sie im Kapitel: Datenkompression, Codierung oder: "Wie wird ein Video überhaupt kleiner?"
Wenn alle Stricke reißen haben wir noch ein paar Lösungsansätze parat: Verwenden Sie in Ihrem FFmpeg Befehl den zusätzlichen Parameter -qns (Quantization Noise Shaping) mit dem Wert 2 oder maximal 3. Das Ändern des FFmpeg Parameters -directpred (direct prediction mode) kann ebenfalls zu einer leichten Verbesserung führen. Setzen Sie den Wert auf 2 (Temporal). Dieser Wert zeichnet in jedem Fall etwas schärfer mehr als der Wert 1 (Spatial).
Mit diesen Parametern und etwas Feintuning sollten Sie ein schärferes Bild erzielen und den bekannten Weichzeichnungseffekt etwas minimieren. Wir empfehlen Ihnen jedoch, Ihre Encoding-Tools so up-to-date wie möglich zu halten. Häufig wird der mathemathische H.264/x264 Kompressionsalgorithmus optimiert, überarbeitet und fehlerbereinigt. Schon so manche leidige Krankheit des H.264/x264 Videocodecs wurde mit einem Upgrade auf eine neuere Programmversion behoben.